Ein Brief an das Christkind

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Wer erinnert sich nicht gerne an die Zeit, als Weihnachten noch geheimnisvoll und voller Träume war. Als süßer Kekserl – Duft im ganzen Haus zu riechen war und die Mutter sie dann in eine Dose gab. Mit treuem Blick aus Kinderaugen, konnte man ihr Herz jedoch immer erweichen und sie drückte uns dann einige Kekse in die Hände. Genussvoll wurden sie dann in den Mund gesteckt, ach waren die lecker, wie haben die gut geschmeckt. Mit erhobenem Finger und im Flüsterton sprach die Mutter: „Die holt sich heute Nacht das Christkind denn es gibt Kinder, die haben nichts und die freuen sich, wenn sie an Heilig Abend auch etwas bekommen.“
Ja dachte ich mir, natürlich sind diese Kinder arm, aber ich hätte sie doch auch so gerne

Wie schön war es, wenn Mama sagte: „Habt ihr schon an das Christkind geschrieben? Schreibt eure Wünsche und Bitten schön auf einen Zettel. Wenn ihr brav gewesen seid, wird sie eure Wünsche auch erfüllen.“  Mit roten Wangen und aufgeregt wurden dann diese Briefe andächtig geschrieben. Für die jüngeren Kinder, die noch nicht schreiben konnten, haben die Älteren ihre Wünsche aufgeschrieben. Am Abend wurden sie auf das Fensterbrett gelegt und wir Kinder haben uns so sehr bemüht nicht einzuschlafen. Unbedingt wollten wir doch das Christkind sehen, doch am nächsten Tag war der Brief schon weg und das Christkind haben wir wieder nicht gesehen.

Ja, und so ist es auch heute noch, Weihnachten ist für Kinder immer noch etwas geheimnisvolles, es ist eine Zeit der Freude, der Erwartungen und Wünsche.

Und so schreiben Kinder immer noch Briefe an das Christkind, auch sind sie manchmal etwas im Zweifel, gibt es das Christkind überhaupt? Die Älteren sagen manchmal: “Es gibt doch gar kein Christkind“ Und trotzdem schreiben sie einen Brief mit ihren Wünschen an das Christkind, es bleibt immer noch geheimnisvoll.

Da ist der achtjährige Alexander, der mit ganzem Ernst seinen Brief geschrieben hat. Er bedankt sich beim Christkind, dass es alle Jahre zu ihm kommt und den Baum immer so schön schmückt. Er wünscht sich viel Schnee, damit er einen Schneemann bauen kann und eine lustige Schneeballschlacht mit seinen Geschwistern machen kann. Auch liebt er den Duft des Weihnachtbaumes.

Die siebenjährige Pia die ihren Brief noch nicht selbst schreiben kann, für sie hat die Mama ihre Worte aufgeschrieben.

Pia würde so gerne einmal das Christkind sehen, doch jedes Mal, wenn das Glöcklein klingelt ist es schon wieder weg. Sie verspricht auch immer brav zu sein, damit das Christkind und ihre Eltern eine Freude mit ihr haben. Sie freut sich schon sehr, wenn sie die Geschichte mit der Weihnachtsmaus selbst vorlesen kann.

Der neunjährige Nick hat voller Freude seinen Brief geschrieben.
Ja und er wünscht sich: Es soll doch die Zeit endlich wieder normal werden, er möchte sich doch wieder mit seinen Freunden treffen und endlich wieder Fußballspielen. Und nachdem sein Papa auch Corona hatte, wünscht er sich Gesundheit für seine Familie. Er wünscht sich auch, dass keine giftigen Tiere in sein Land kommen.
Ja liebes Christkind, auch für die Kinder ist die Zeit mit Corona nicht leicht, auch sie leiden sehr darunter.

Und dann kam dieser schöne Brief aus Frankreich, den der elfjährige Sean geschrieben hat, er hat sich etwas schwer getan die richtigen Worte zu finden. Aber auch er hat einen sehr schönen Brief an das Christkind geschrieben.

Sean hat sehr ernste Wünsche, er wünscht sich, dass das Virus endlich aufhören möge und keine Menschen mehr sterben müssen. Er wünscht sich auch, dass er seine Brüder und seine Tante in Österreich sehen und umarmen kann und er hat sie sehr lieb. Sean hat diesen Brief mit sehr viel Emotionen geschrieben, er hat es ganz super gemacht.

 

Die fünfjährige Lara, hat ihren Brief mit großem Eifere ihrer Mama angesagt und gerne hätte sie es überprüft ob auch alles richtig ist.

Lara ist ein richtiges Mädchen, sie wünscht sich einen Glitzerpuppenkoffer, einen rosa Fotoapparat und ein Einhorn (sicher sollte auch das in Rosa sein, aber das Christkind wird schon das richtige bringen). Sie liebt auch süßes, das merkt man sofort wenn man ihren Brief liest, denn auch Muffins und Kuchen wünscht sie sich. Und Musik liebt sie, sie wünscht sich ein ganzes DJ-Studio und noch einiges zum Spielen. Und auf der Spitze des Christbaumes soll unbedingt ein Stern sein.

Und da gibt es diesen besonderen Brief, der schon viele Jahre wie ein kostbarer Schatz gehütet wird.
Dieser ist von der damals achtjährigen Doris, sie wünschte sich Spiele für ihren Bruder Holger. Auch für sich hatte sie einige Wünsche aufgeschrieben. Natürlich hatte das Christkind einige ihrer Wünsche erfüllt, dabei war auch die Rosane Schultasche.
Doris und ihre Familie durften noch 18 Jahre, schöne und besinnliche Weihnachten miteinander feiern.
Leider musste Doris viel zu früh diese Erde verlassen. Doch ein jeder der sie kannte weiß, sie wird als ganz lieber Engel dem Christkind helfen und viel Spaß haben.

Nach all den lieben Briefen, möchte auch ich für einen kurzen Moment wieder ein Kind sein. Auch ich hab einige Wünsche und diese möchte ich gerne an das Christkind schreiben.

   Liebes Christkind,  ja ich weiß, ich habe sehr viele Wünsche an dich, aber bitte, bitte erfülle mir wenigstens ein paar.
Bitte vernichte dieses böse Coronavirus, ich möchte doch so gerne meine Lieben wieder in die Arme nehmen, sie berühren und spüren. Meine Familie soll gesund bleiben und in Harmonie leben können. Es soll nicht soviel Hass und Neid auf dieser Welt geben. Die Menschen sollen doch mehr miteinander und nicht immer gegeneinander arbeiten.
Die Tiere sollten nicht so sehr gequält werden und die Massentierhaltung sollte abgeschafft werden. Die armen Tiere können sich doch nicht wehren. Es sollte keine Kriege mehr geben, es hat doch ein jeder genug.
Liebes Christkind, ich hab auch für dich einen Wunsch: „Pass bitte auch auf dich auf.“
Die vielen Kinder brauchen dich, sie alle möchten an dich glauben und dir schöne Briefe schreiben, es ist so wichtig, gerade in dieser Zeit. Sie sollen weiterhin voller Spannung und Neugier auf Weihnachten warten.
Und  noch etwas möchte ich jeden Erwachsenen wünschen:

 Behaltet in euren Herzen immer ein kleines Plätzchen für das Christkind frei. Und vergesst nie den Augenblick, als das Glöckchen ganz zart klingelte und die Tür aufging. Dieser Moment, da der Christbaum schön geschmückt und hell erleuchtet im Zimmer stand“

Danke liebes Christkind, deine Susi

 

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Über die Autorin
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Liselotte

Seit vielen Jahren schreibe ich leidenschaftlich gerne und halte meine Gedanken, inspiriert durch Schicksale, Lebensveränderungen oder Erlebnisse auf Papier fest. Manchmal lustig, manchmal traurig, aber immer ein wenig zum Nachdenken.
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