Früh morgens wenn die Welt noch ruhig und friedlich ist, führt mich mein Weg wie so oft über Wiesen und Felder, genieße diese Ruhe und Stille.
Gestern noch konnte ich in die Ferne sehen, doch heute, ganz leise über Nacht, hat der Herbst seine Vorboten in das Land gebracht.
Eine Nebeldecke hat sich breit gemacht, ganz sanft und leicht hüllt er Wiesen und Felder ein. Bin fasziniert von dieser Stille, eine angenehme Ruhe macht sich in mir breit. Die Luft ist frisch und feucht, atme sie ganz tief ein, fühle mich unendlich frei. So stehe ich eingehüllt im Schutz des Nebels und genieße diese Stille diesen Frieden, bin mit der Natur eins.
Alleine ist nicht gleich alleine, hier bin ich alleine jedoch nicht einsam, genieße dieses alleine sein, möchte diesen Moment nicht teilen. Der Nebel gibt mir Schutz, es ist als umarme er mich. Er gibt mir die Möglichkeit mit den Ohren und dem Geiste, die schönsten Bilder zu sehen, zu fühlen und zu hören. Weiß ich doch, der Nebel wird mich wieder frei geben und es wird sein, als würde ich aus einem schönen Traum erwachen.
Ein Vöglein unterbricht mit seinem Gezwitscher diese Stille, kann ihn wegen des Nebels nicht sehen, kann es nur erahnen wie er fröhlich auf seinem Ast sitzt.
Sein Lied erfreut mein Herz, jedoch hört es sich an, als würde er sich vom Sommer verabschieden. Mit voller Kraft und Hingabe zwitschert er sein Lied, jedoch liegt auch ein wenig Melancholie darin.
Ja du kleiner Vogel denke ich mir, für dich kommt nun eine Zeit der Kälte und des Hungers, doch kommst du zu mir, ist der Tisch im Vogelhaus für dich immer gedeckt.
Gehe nun weiter mit einem so schönen Gefühl, ach denke ich mir, wenn der Nebel sich wieder über die Natur legt, bin ich wieder hier. Nun bin ich schon einige Zeit unterwegs und ich habe sie völlig vergessen.
Plötzlich merke ich, ich bin nicht mehr allein, einige Menschen gehen nun auch meinen Weg. Auch sie sind überrascht, dass der Herbst nun schon zu spüren ist, doch tragen noch alle die Wärme vom Sommer in sich.
Ganz langsam hebt hebt sich der Nebel nun, die feuchte Luft verschwindet, es wird alles wieder klarer der Blick ist wieder frei. Der Nebel hat schon etwas Schönes denke ich bei mir, man ist mit sich ganz allein, unsichtbar für die Anderen, auch das hat seinen Reiz.
Eine gewisse Freude auf den Herbst macht sich nun in mir breit, habe schon wieder viele Ideen was ich machen werde.
Freue mich schon auf das bunte Laub, das die Bäume aussehen lässt, als stünden sie in Flammen. Werde mir die Taschen mit Nüssen und Kastanien füllen, in Kürbisse lustige Gesichter schnitzen und zusehen wie die Kinder Drachen steigen lassen.
Ein Sonnenstrahl kitzelt mich im Gesicht und ich werde aus meinen Träumen gerissen.
Der Himmel wird langsam sichtbar, der Nebel hat sich verzogen und nun kommt auch die Sonne hervor, es wird doch noch ein schöner Tag, ein später Sommertag. Ja, ganz leise zieht nun der Herbst in das Land, heute Morgen hat er sich schon gezeigt. Werde nun beginnen die Blumentöpfe, Elfen und andere Sommerfiguren bis nächstes Jahr wieder wegzuräumen.
Doch nein, ein paar Tage werde ich noch warten, werde den Spätsommer und die Blumen noch genießen, bevor die Zeit des Sommers vorbei ist. Der Nebel hat es mir heute Morgen in das Ohr geflüstert.
„Ganz leise zieht der Herbst nun in das Land.“
Was du in der Hitze des Sommers nicht erledigt hast, wirst du in der Ruhe des Herbstes erledigen, denn alles hat seine Zeit.