Ach, hätte ich ein zweites Leben

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„Würde ich nochmal auf die Welt kommen, dann würde ich…“

Wem kommt dieser Satz nicht bekannt vor, wer hat das noch nie gesagt?
Rosa ist nun über 70 Jahre, sehr nachdenklich und mit ihrem Leben nicht sehr zufrieden. Andere sagen, du hast keinen Grund unglücklich zu sein, du hast gesunde Kinder, Enkelkinder, ein schönes Zuhause. Einen Mann, der für dich da ist und auch deine Pläne mit dir teilt, warum bist du unglücklich?

Rosa sieht es anders, die Kinder hören zu wenig auf sie, sie möchte gerne das sich ihr jüngster Sohn ein eigenes Haus kauft. Warum will sie das, weil es ihr eigener Wunsch ist? Sie hätte immer gerne ein eigenes Haus gehabt. Und nun sucht sie für ihren Sohn ein passendes Haus, obwohl er immer sagt: „Mama ich möchte kein Haus, ich fühle mich in meiner Wohnung wohl“ Warum also macht Rosa das? Nachts kann sie nicht schlafen, quält sich durch die Nächte und in ihrem Kopf machen sich viele Gedanken breit. Sie denkt über ihre Kinder und über deren Leben nach. Sie macht sich über so vieles Gedanken, denkt über andere Menschen nach und was sie anders machen würde. Immer wieder sagt sie sich: „Ich würde heute vieles anders machen.“
Ja, es lief in ihrem Leben nicht immer alles so, wie sie es sich heute wünschte. Das nennt man Erfahrungen sammeln und daraus sollte man lernen, doch bei manchen wiederholt sich einiges immer wieder.

Rosa ist immer auf der Suche nach Veränderungen. Und wenn sich nichts findet, dann räumt sie ihre Wohnung um. Stellt die Möbel anders und findet es für eine kurze Zeit viel besser, größer und praktischer. Für eine kurze Zeit ist sie sogar glücklich. Rosa ist ein unruhiger Mensch, immer auf der Suche nach Veränderungen oder Neues. Sie denkt mit jedem Ortswechsel werden ihre Probleme (die sie sich selbst macht) gelöst. Sie würde endlich in den Nächten besser schlafen können. Natürlich hilft da auch kein Ortswechsel, (den hatte sie ja schon öfter) Rosa hat ihren Kopf voll mit unnötigen Gedanken. Sie beschäftigt sich mit den Problemen anderer und möchte diese für sie lösen. Sie ist ein hilfsbereiter Mensch, hilft wo es geht, wenn man sie braucht, ist sie zur Stelle. So Menschen wie Rosa gibt es wohl viele und gerne würde ich solchen Menschen sagen:
„He, du bist so ein wunderbarer Mensch, du hast es verdient glücklich zu sein, also sei es. Genieße mehr und grüble nicht über Dinge nach, die du nicht ändern kannst. Wir haben nur ein Leben und wir wissen nicht, wie lange es dauert.“

Ein jeder Mensch hat unglückliche Tage und oft zweifelt man am Leben, doch unglückliche Menschen haben viele davon. Sie trauen anderen Menschen weniger, für sie ist das Leben hart und ungerecht. Sie machen öfter andere Menschen für ihr Leben verantwortlich, es kann der Nachbar sein, die Politik, die Familie, sie finden immer jemanden.

Den anderen geht es besser, haben ein schöneres Zuhause, haben mehr Glück, mehr Geld. Unglückliche Menschen schauen zu viel nach anderen und derer Leben und übersehen dabei ihr Eigenes.

Ach, hätte ich ein zweites Leben…

Ich bin mir nicht sicher, ob es viel besser wäre, man würde einiges anders machen. Doch wäre der unglückliche Mensch dann glücklicher? Oder hätte er am Ende seines Lebens, wieder viele Fehlentscheidungen getroffen? Doch wer kann sagen, ob es Fehlentscheidungen waren? Keiner weiß, wie es gelaufen wäre, hätte man eine andere Entscheidung getroffen. Entscheidungen trifft man immer selbst (vorausgesetzt man ist bei klarem Verstand).
Doch oft sind die Menschen zu schwach, zu faul, zu vertrauenswürdig, zu dumm, zu verantwortungslos, zu gut, zu…
Diese Liste würde man endlos fortfahren können, doch letztendlich entscheidet der Mensch selbst. Und da ist wieder der Unglückliche, der die Schuld immer woanders sucht. Oder der Glückliche, der natürlich auch das Leben manchmal in Frage stellt, jedoch sieht und schätzt er das, was er hat.

Ach, hätte ich nochmal die Chance auf ein zweites Leben, ja was wäre dann…?

Würde ein zweites Leben reichen? Oder wieviel Leben bräuchte der Mensch, um zufrieden und glücklich zu sein, wann würde er keinen Neid und keinen Hass mehr verspüren?

Das wird es wohl nie geben, denn wir sind „nur Menschen“ unterschiedlich, gegensätzlich und das ist gut so, denn wer kann schon sagen, was richtig oder  falsch ist?

Der Glückliche kann sich glücklich schätzen, denn er lebt zufriedener. Der unglückliche wird meist unglücklich bleiben, außer er lernt dazu und schätzt was er hat. Der Unglückliche hat oft nicht weniger als der Glückliche, jedoch sieht er sein Glück meist nicht.

 

 

 

 

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Über die Autorin
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Liselotte

Seit vielen Jahren schreibe ich leidenschaftlich gerne und halte meine Gedanken, inspiriert durch Schicksale, Lebensveränderungen oder Erlebnisse auf Papier fest. Manchmal lustig, manchmal traurig, aber immer ein wenig zum Nachdenken.
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