Plötzlich ergreift mich das Gefühl, ich muss hinaus!
Mein Kopf ist voll, das Herz es klemmt, alles ist voller Zweifel und es quält. So gehe ich, gehe in den Wald, alleine muss ich sein, nur so kann ich mich befreien. Doch bin ich nicht so ganz allein, spüre ich euch doch in meiner Nähe. Mit euch und nur mit euch möchte ich nun sein.
Meine Mama und meine Schwester, ihr seid mir ganz nah, es ist so schön euch bei mir zu spüren so nah. Ich betrete den Wald, lass ihn auf mich wirken. Diese Ruhe, diese Stille, wie gut mir das tut, meine Füße tragen mich wie im Traum, ich bin ganz leicht und frei, so soll es sein, das hab ich gesucht.
Der Boden ist noch ganz weich, obwohl es ist, schon die heilige Zeit, der 3. Advent, die 3. Kerze heut brennt. Vielleicht gerade darum, vielleicht gerade deswegen, ist es doch gerade diese Zeit. In der wir besinnlich sind und zurück blicken in die Vergangenheit.
Wie war die Zeit, die Vergangenheit? blicke zurück und muss nun doch auch lachen. Ja meine Lieben auch ihr lacht nun mit mir, wie deutlich sehe ich euch vor mir, fast spüre ich euch, möchte nach euch fassen.
Doch werde ich nun traurig, gab es doch auch so viel Kummer und Leid. Kann nicht sagen was war mehr, der Kummer oder das Leid, oder doch die Freude? ich weiß nicht mehr.
So gehe ich weiter und horche nun auf, ein Vöglein zwitschert mir doch etwas in mein Ohr. Ich versuche es zu verstehen und derweil ich so steh und horch, spüre ich einen Hauch. Schließe die Augen und atme ganz tief, halte den Atem an, denn nichts soll diesen Moment stören.
Ich fühle es, ganz intensiv an mir, ich fühle eure Hände die mich berühren, werde ganz eins mit der Natur. Wie gerne möchte ich nun bei euch sein, doch nein, das darf noch nicht sein.
Das Vöglein holt mich zurück und das Atmen setzt wieder ein. Ich höre auf das Zwitschern und verstehe es nun. Es will mir sagen, gehe zurück, tritt aus dem Wald, schau in die Ferne, da ist noch was.
So mache ich es und geh nun raus, war es doch so schön im Wald, so still, so ruhig und so frei. Ein Gefühl nicht zu beschreiben ist, man muss es sehen und fühlen um es zu verstehen, ist es doch so riesig dieses Gefühl, erst jetzt merke ich, ach wie bin ich doch klein.
Was nehme ich mit aus diesem Wald, was nehme ich mit auf meinen weiteren Weg?
Ich muss noch weiter gehen das ist mir nun klar und kommt es wieder dieses starke Gefühl, dann gehe ich mit euch wieder hinein in diesen Wald.