Wie immer führt mich mein Weg früh morgens über Wiesen, Felder und durch den Wald. Die Luft ist nicht mehr so schwer und voll wie sie noch vor Tagen war, sie ist nun schon klarer, reiner nicht mehr so schwer.
Die Farben der Natur sind intensiver und leuchtender. Die Tage werden schon sichtbar kürzer, die Vögel hört man nur noch leise.
Alle Felder sind nun abgeerntet, das Obst fällt von den Bäumen und bleibt am Boden liegen. Früher wurde das Obst noch vom Boden gesammelt, heute braucht es niemand mehr. Den Menschen geht es gut, braucht bei uns doch niemand mehr Hunger zu leiden.
Welcher Wandel in dieser kurzen Zeit, noch vor wenigen Tagen fühlte ich mich unbeschwert und frei, in der Luft lag der Duft vom Meer und reifen, süßen Früchten. Die Gedanken waren voller Tatendrang und Übermut, durch die Wiesen ohne Schuhe laufen war ein Genuss. Ein Lächeln war öfter und schneller in den Gesichtern der Menschen zu sehen „es war Sommer.“
Doch kam er ganz leise, einfach über Nacht, niemand hat etwas bemerkt, doch nun ist er da.
Hätte ich an diesem Morgen nicht dieses „ klack, klack „ hinter mir gehört und hätte ich mich nicht umgedreht. Es wäre mir noch nicht aufgefallen, die Nüsse sind schon reif und sie fallen mit einem klack zu Boden. Ja es ist wieder soweit, ganz leise und unbemerkt hat sich der Herbst über unser Land gelegt.
Etwas schwermütig werde ich nun doch, sehe ich es nun ganz klar vor mir. Es ist wie jedes Jahr, viel zu bald ist der Herbst wieder da.
Nun heißt es wieder Abschied zu nehmen, vom Überfluss der Natur. Viele Blumen haben sich schon vor längerer Zeit zurückgezogen und andere werden erst jetzt so richtig schön. Doch spürt man es und es ist schon ganz deutlich zu sehen, vieles geht wieder in den Kreislauf der Natur zurück. Manches kommt nächstes Jahr wieder, doch vieles hat gelebt nur für dieses eine Jahr.
Meine Gedanken kehren wieder zurück und es wird mir klar, es ist doch gut so wie es ist. Drehe mich im Kreis herum, bis ich schwindelig auf die feuchte Wiese falle.
Der Wind ganz sanft durch die Bäume streift und die Blätter zum Tanze bewegt. Meinen Blick ich in den Himmel richte, ja nun sehe ich auch dieses, selbst der Himmel, nun eine andere Farbe hat. Auch die Vögel sich schon zu Gruppen formen und sich auf ihre große Reise vorbereiten, die kleineren Tiere suchen sich schon einen sicheren Platz, an dem sie ihren Winterschlaf abhalten können.
Die Blätter an den Bäumen haben sich schon verfärbt, ihr sattes Grün hat sich in Gelb, Orange und Rot verwandelt, bald werden sie zu Boden fallen und die Wege werden mit einem buntem Teppich aus Laub überzogen.
So liege ich in der feuchten Wiese und atme die Stille des beginnenden Herbstes ein. Freue mich nun doch auf den Herbst, hat doch auch er seinen ganz besonderen Reiz. Werde mich nun etwas wärmer kleiden, denn Regen, Nebel und graue Wolken werden nun bald das Land überziehen.
Die Natur wird etwas stiller werden und die Menschen etwas ruhiger.