Das Geschenk

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Der Ort an dem ich nun lebe, ist einzigartig, geheimnisvoll und für mich perfekt, das spürte ich, als ich ihn das erste Mal betrat.
Die Bäume und Sträucher bewegten sich sanft im Wind und sie flüsterten mir zu.

Du bist angekommen, hier findest du deine Ruh“

 

 

 

Und ja, sie hatten recht, es war als würde ich einen schweren Mantel, einen Koffer schwer beladen mit den Lasten des Lebens am Tor abgestellt haben. Mit leichten Schritten und freien Kopf betrat ich diesen schönen Ort.
Viele Jahre sind seither vergangen und viel ist geschehen. Doch jedes Mal, wenn ich Kummer hatte mich Sorgen quälten, ich nach Antworten suchte und keinen Ausweg wusste. War es dieser Ort, an dem ich Antworten und Ruhe fand.

„Dieses Stückchen Erde, nenne ich mein Paradies“

Hier träume ich von vergangenen Zeiten, von Menschen die viel zu früh meinen Zug des Lebens verlassen hatten. Doch wann immer ich möchte kann ich sie sehen und spüren, dazu gehe ich in meinen Garten. In jeder einzelnen Blume, die ich pflanzte, sehe ich ihre Gesichter, rieche ihren Duft und spüre ihre Anwesenheit, sie sind hier, hier in meinem Paradies.

Es war in eine stillen ruhigen Nacht, als plötzlich ein Lichterkreis über die Terrasse schwebte, er bewegte sich gleichmäßig, langsam bis zur Eingangstür. Es hatte den Anschein als würde er durch Wände gehen. Diese Lichtererscheinung kam nun fast täglich, bis zu drei Mal in einer Nacht. Ich machte mir Gedanken, ich dachte viel über diese sonderbare Erscheinung nach. Jedoch Angst hatte ich nie, es hatte für mich nie etwas bedrohliches, es war nur sonderbar.

Was könnte das wohl sein? ich fragte einige Menschen, doch eine zufriedenstellende Antwort konnte mir lange keiner geben.
Nach einiger Zeit gab mir eine Bekannte den entscheidenden Hinweis (auch ich dachte schon daran).

„Es könnte eine verlorene Seele sein, die noch einiges auf Erden zu erledigen hat, die noch von jemandem festgehalten wird. Oder ist es eine Seele, die ihren Weg in das Universum nicht finden kann“

Ich zündete eine Kerze an, stellte diese mit einer Laterne auf die Terrasse und ließ sie brennen, bei Tag und bei Nacht. Ich wollte dieser Seele ein Zeichen setzten. Ihr den Weg nachhause zeigen, mit einigen Worten versuchte ich ihr zu sagen.

„Meine liebe Seele, wer immer du auch bist, löse dich von dieser Welt. Du bist nun frei und ohne Sorgen, du gehörst nicht mehr hierher. Steige auf in das Universum und beleuchte das Himmelszelt mit all den anderen Sternen“

Nach 7 Tagen war es weg, das schwebende Licht in der Nacht, die verirrte Seele hat ihren Weg gefunden. Ab nun leuchtet sie wie all die anderen Seelen als Stern am Himmel und gibt auf uns acht. In so mancher klaren Nacht stehe ich am Fenster, sehe zum Himmel und suche danach.

Der Sommer geht nun zu Ende, die Nächte werden kühler, ja der Herbst klopft schon ganz zaghaft an. Es kehrt wieder etwas Ruhe in das Land und den Menschen bleibt wieder mehr Zeit für sich selbst. Auch mein Paradies braucht wieder weniger Pflege, abgeerntet sind die Früchte des Sommers, viele Blumen sind schon verblüht. Nun habe auch ich wieder Zeit mich um meinen Hobby zu kümmern, ich schreibe gerne Geschichten, Geschichten die das Leben schreibt. Ich liebe es mit natürlichen Materialien etwas zu basteln und manchmal beglücke ich auch meine Liebsten damit.

So stand ich an diesen schönen Herbsttag auf der Terrasse, in der Hand hielt ich meine selbst-gemachten Engeln aus Holz und ich suchte einen geeigneten Platz dafür. Und als ich so überlegte und mich im Kreis drehte, sah ich etwas Glitzerndes am Boden liegen. Ich bückte mich danach und hob es auf, es war etwas sehr Kleines, dass ich es überhaupt sah wunderte mich doch sehr. Es sah aus, als wäre es ein Teil von einem Anhänger, das Motiv war schwer zu erkennen. Doch je genauer ich es betrachtete, desto mehr sah ich einen Engel darauf.

Woher kam dieses kleine glitzernde Ding?

Doch tief in meinem Herzen wusste ich es genau, woher und von wem es kam. Fest hielt ich es in meiner Hand und ich sagte: auf dich werde ich achten, als wärst du der kostbarste Schatz.

Es war ein Hinweis dafür, dass hier der richtige Platz für meine Engeln war. Ist es ein Geschenk vom Universum, weil ich einer verirrten Seele den Weg nachhause zeigte?

 

Ich denke nicht mehr darüber nach, woher, von wem und warum? ich weiß es ganz genau und erfreue mich daran.
So wurde dieses Geschenk zu meinem Glücksbringer, er begleitet mich nun auf all meinen Wegen, mit ihm fühle ich mich sicher und nie allein.

      

 

Über die Autorin
Bild von Liselotte

Liselotte

Seit vielen Jahren schreibe ich leidenschaftlich gerne und halte meine Gedanken, inspiriert durch Schicksale, Lebensveränderungen oder Erlebnisse auf Papier fest. Manchmal lustig, manchmal traurig, aber immer ein wenig zum Nachdenken.
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