Hier stehe ich wie so oft an deinem Grab, ich stehe hier und sage dir:
„Du fehlst mir immer noch“
Manchmal stehe ich hier und bin stumm, da habe ich dir nichts zu erzählen, doch dann gibt es Tage, an denen erzähle ich dir von meinem Leben, alles, was sich so ereignet hat.
Ich weiß, ich bräuchte es dir nicht an diesem Ort erzählen, hier liegt doch nur dein Lebenskleid. Denn du, du bist doch immer bei (in) mir, ich bin ja ein Teil von dir. Und doch komme ich immer wieder an dein Grab und erzähle, wie mein Leben ohne dich weitergeht. Ich erzähle dir schöne, erfreuliche Ereignisse und ich weiß, nun lachst du. Doch auch trauriges erzähle ich dir, wenn ich einen Rat brauche, frage ich dich und ich weiß genau, was du mir antworten würdest.
„Ich kenne dich doch so gut“
Und dann gibt es Tage, an denen bin ich verzweifelt und hoffnungslos, an solchen Tagen bist du mir so wichtig, da fehlst du mir noch viel mehr. Da stehe ich hier und wünsche mir eine Umarmung von dir, da denke ich so intensiv an dich, dass ich dich in meinem Herzen spüren kann. Und ich weiß, wenn du mir helfen kannst, egal wo du nun auch bist, dann legst du schützend deinen Arm um mich und hilfst mir. Zärtlich streichelst du über mein Gesicht und sagst:
„Alles wird nun gut“.
Du hast es wieder geschafft, es geht mir nun besser und so verlasse ich dein Grab, denn ich weiß, du gehst ja neben mir und legst deine Hand in meine, so gehen wir Hand in Hand, genau so wie wir es immer getan haben.
„ Als ich ein Kind war, reichtest du mir deine Hand um mich zu stützen, später reichte ich dir meine Hand, um dich zu stützen“