Noch vor kurzem habe ich am Adventskranz die erste Kerze angezündet. Dann die zweite, die dritte – und ehe ich mich versah, brannte auch schon die vierte. Plötzlich waren es nur noch drei Tage bis Weihnachten, und ich fragte mich, wo die Zeit geblieben ist.
Dann kam der Heiligabend. Die Familie war zusammen, es war warm, vertraut, liebevoll. Ein jeder erzählte, wie er Weihnachten als Kind empfand, wir waren kurz still und ein jeder hing seinen Gedanken nach. Wir haben auch gelacht, einfach beisammengesessen. Und trotzdem war es anders als früher. Der Zauber der Kindheit, dieses unbeschreibliche Kribbeln, die Überraschung, die strahlenden Augen – all das fehlte ein bisschen. Vielleicht, weil man erwachsen ist. Vielleicht, weil man heute selbst derjenige ist, der versucht, anderen diesen Zauber zu schenken.
In solchen Momenten denke ich auch an die Menschen, die Weihnachten nicht so erleben können. An Kranke, die im Krankenhaus liegen. An ältere Menschen, die niemanden haben, der an sie denkt. Und ich frage mich, warum gerade an Weihnachten die Einsamkeit so viel schwerer wiegt als an jedem anderen Tag.
Vielleicht, weil Weihnachten uns daran erinnert, wie sehr wir Nähe brauchen. Wie sehr wir dazugehören wollen. Und wie wertvoll es ist, jemanden an seiner Seite zu haben – selbst wenn es nur für einen Abend ist.
Mit diesem Gefühl und inniger Dankbarkeit, wünsche ich mir von Herzen, auch im nächsten Jahr wieder mit meinen Liebsten zusammenzusitzen, zu lachen, zu schweigen, zu fühlen – und all das zu erleben, was Weihnachten zu einem Fest macht, das uns tief berührt.





