„Ist dieser Ausblick nicht atemberaubend?“ flüstert die kleine Schwester noch mit verschlafener Stimme, während sie verträumt aus dem Fenster sah.
„Was siehst du?“ fragte sie plötzlich, in die Stille des Morgens. Die ältere Schwester, noch müde, antwortete: „Ich sehe einen grauen Himmel, ein paar Bäume und Steine, sonst nichts.“
„Und was siehst du?“ fragte die ältere Schwester gleichgültig zurück.
„Ich sehe, wie die Wolken einen neuen Tag freigeben und sich spielerisch vom Wind treiben lassen. Ich sehe ein Dach aus wunderschönen grünen, Baumwipfeln in denen unzählige Tiere leben und höre, wie die Vögel für uns ein Lied zwitschern. Ich sehe Berge, die fast zum Himmel reichen, und nur wer sie besteigt, wird ihre wahre Schönheit erkennen. Ich könnte den ganzen Tag hier stehen, und würde immer wieder etwas Neues entdecken und doch würde ich nicht alles sehen.
Die ältere Schwester lauschte ihren Worten und ihre Augen begannen zu leuchten. Mit einem leisen, dankbaren Lächeln nahm sie die Hand der kleinen und flüsterte: „Danke, meine Liebe, dass du mir gezeigt hast, wie unendlich schön die Welt sein kann, wenn man sie mit offenen Augen betrachtet.