Wie alle Jahre wieder, treffen wir uns auch dieses Jahr wieder, zum gemütlichen Adventskranz binden. Wie für diesen Tag bestellt, fällt ganz leise der erste Schnee, als wir das alte Bauernhaus betreten, wir freuen uns wie die Kinder.
In der Luft liegt der Duft von frisch geschnittenem Tannenreisig und selbstgebackene Kekse sowie warmer Tee stehen für uns schon bereit.
In dem Gewölbe des alten Bauernhauses ist es doch etwas frisch, jedoch mit guter Laune und heißem Tee, wird es wie immer besinnlich und schön. Es wird geplaudert und gelacht, schöne Geschichten aus der Jugend werden erzählt. Die Älteren erzählen von den Bräuchen, den bescheidenen Geschenken und wie Weihnachten früher war. Unter uns Frauen wird es immer stiller und alle hören fasziniert zu, alle nicken und sagen: „Ja schön, so sollte es auch heute noch sein, nicht die Geschenke sollten im Vordergrund stehen, die Familie, das Beisammensein und der wahre Gedanke an Weihnachten, dass ist es, was wichtig wäre zu dieser Zeit.
Dessen sollten wir uns besinnen, doch nicht nur, zur Weihnachtszeit.
In diesen Moment sind sich alle einig und sie sagen: „Ja, so sollten wir es machen, es liegt doch nur an uns, was wir daraus machen.“ Doch leider, keiner ändert wirklich etwas, in dieser besinnlichen Zeit und so wie wir diese Räumlichkeiten verlassen haben, hat sie uns wieder, diese hektische Zeit.
Und plötzlich ruft jemand aus der Runde: „Ach oje, seht doch nur, mein Adventskranz sieht doch aus wie ein alter Kautz“. Die übrigen lachen erst mal herzlich, doch dann machen sie ihr Mut. „Ach, er sieht doch ganz nett aus, warte nur bis du die Kerzen, Kugeln und Maschen darauf gesteckt hast, du wirst staunen, wie hübsch er dann aussieht“. „Naja“, sagt sie, „vielleicht habt ihr ja recht“. Und so geht ein netter Nachmittag wieder viel zu schnell zu Ende, draußen hat die Dämmerung bereits schon eingesetzt und der Schnee hat die Wiesen mit seiner weißen Schneedecke bereits zugedenkt. Die Verlockung ist nun doch zu groß und so laufen wir in die Wiese und bewerfen uns gegenseitig mit Schneebälle, übermütig lachen wir wie die Kinder und für eine kurze Zeit, fühlen wir uns auch so.
Der Bauer hat zu unserer Überraschung, im Innenhof einige Laternen mit Kerzen aufgestellt, dieser Anblick bringt unsere Augen zum Leuchten und ein schönes, zufriedenes Gefühl für die Vorweihnachtszeit macht sich nun in uns breit.
Eine jede von uns hält voller Stolz ihren Adventskranz in Händen, mit einem Lächeln und glücklich gehen wir nach Hause.
Der 1. Advent
Egal ob alt oder jung, alle Jahre wieder, freuen wir uns auf die Vorweihnachtszeit. Wenn die erste Kerze am Adventskranz angezündet wird, ja dann beginnt die “besinnliche“ Zeit. Kekserl-Duft zieht dann durch alle Räume und Kinderaugen beginnen zu strahlen. Mit Engel, Glaskugel, Tannengrün und vielen Lichter, werden die Häuser geschmückt. Voller Spannung wird von den Kindern das Christkind erwartet und die Erwachsenen verkürzen die Zeit, mit schönen Geschichten. Die stillste Zeit sollte es sein, doch genau das Gegenteil macht sich oft breit. Doch ein jeder bestimmt selbst über seine Zeit
und keiner muss sich mitreißen lassen von der Hektik in dieser Zeit. Und in diesem Sinne, wünsche ich euch eine schöne, ruhige, besinnliche Zeit.
Der 2. Advent
Ungeduldig und mit großer Vorfreude, stehen die Kinder vor dem Adventskranz. Heute wird endlich die zweite Kerze angezündet und eine kleine Geschichte wird auch vorgelesen. Das Herz der Erwachsenen geht auf, wenn sie in die strahlenden Augen der Kinder schauen. Einige der Erwachsenen denken sich, „wie gerne würde ich noch einmal, die Weihnachtszeit mit den Augen eines Kindes sehen.“
Der 3. Advent
Voller Begeisterung klatschen die Kinder in ihre Händchen und rufen voller Begeisterung: „Mama, heute zünden wir die 3.Kerze an, jetzt bleibt nur noch eine übrig und dann ist das Christkind endlich da.“ Gemeinsam singen sie dann ein Weihnachtslied, die Eltern stimmen an und die Kinder singen kräftig mit „leise rieselt der Schnee…“
Der 4. Advent
„Mama, Papa heute ist es so weit“, rufen die Kinder mit roten Wangen und strahlenden Augen. Jetzt macht doch schon und zündet die Kerzen an, endlich brennt nun auch die 4. Kerze am Kranz. Nur noch 6-mal schlafen und dann ist es so weit. „Mama glaubst du, wir können vorher schon das Christkind sehen? Wir sind auch ganz brav, das versprechen wir, ganz fest“. „Naja, wenn ihr am Abend aus dem Fenster seht und ganz genau aufpasst, kann es schon sein, dass ihr es sehen könnt, sagt der Vater und muss dabei schmunzeln“.
Ein selbstgebundener Adventskranz doch etwas Besonderes ist, denn mit jedem Handgriff, wird ein Stückchen Besinnlichkeit und Liebe mit eingebunden.