Ein weites Feld, erstrahlt im goldenen Schein der Sonnenblumen. Tausende Sonnenblumen recken ihre Köpfe dem Licht entgegen, als wollten sie mit stiller Hingabe der Sonne danken.
Doch mitten unter ihnen steht eine, etwas höher, etwas aufrechter— und sie schaut nicht zur Sonne.
Nein, sie dreht sich weg, als hätte sie genug vom ewigen Licht, als wolle sie sagen:
„Ich tanze nicht nach eurer Melodie.“
Ich bleib stehen, betrachte sie aufmerksam und denke mir leise: „Hochmut kommt vor dem Fall.“
Ein bisschen überrascht bin ich schon, dass selbst die Natur sich manchmal überheblich zeigt.
Und während ich lächelnd weitergehe, denke ich mir: Vielleicht ist sie nicht überheblich, vielleicht einfach müde vom Licht, oder neugierig auf den Schatten.
Vielleicht hört sie eine andere Musik, eine, die nur sie versteht.
Ja, auch das Anderssein hat seinen Platz und wer sagt, dass Glück immer in dieselbe Richtung wächst?