Das Wasser der Seele ist ein Teil von uns. Sind wir glücklich oder sind wir traurig, fängt es an zu fließen. Wir können nichts dagegen tun – ist es zu viel, muss es abfließen.
Wir beginnen zu weinen, oft bitterlich und schwer. Es fließt, und man denkt, es geht nicht mehr. Doch lass es laufen, die Tränen müssen raus. Sie reinigen unsere Seele und machen uns frei.
Denn lassen wir sie nicht fließen, verschließen wir uns zu sehr. Dann wird der Druck unerträglich, und es macht uns das Leben schwer.
Das Wasser der Seele, manchmal ganz leise und still, ohne ein Schluchzen, fließt es über deine Wangen und versickert im Leid.
Das Wasser der Seele, manchmal ganz wild, voller Verzweiflung, so hilflos und voller Leid, fließt über deine Wangen und endet im hilfesuchenden Warum?
Das Wasser der Seele kommt manchmal auch einfach so. Du siehst in den Himmel, und ein paar Tränen fließen los. Wie ein Schleier ziehen sie über die Augen, und der Blick wird trüb. Doch sie trocknen wieder, und der Blick wird frei. Es kommt wieder ein Lächeln, und auch dann kann es sein, dass das Wasser der Seele fließt. Es befreit, weil du glücklich bist oder berührt.
Tränen der Freude kommen einfach so, denn du hast ein Herz, und das ist der Seele ganz nah.
Wenn du deine Tränen spürst, sie auf der Zunge fühlst, schmecken sie salzig-süß – wie sonderbar. Kommt es doch daher, dass es die gleichen Tränen sind, egal ob aus Freude oder Leid.
Würde das Wasser der Seele nicht mehr fließen, würden wir nicht mehr leben.





