Wir Kinder lagen glücklich und zufrieden in unseren Betten. Meine jüngeren Geschwister schliefen bereits und träumten wohl noch von diesem schönen Weihnachtsabend.
Plötzlich hörte ich meinen Vater sagen: „Elisabeth, komm doch ins Bett. Es ist schon spät, und du bist sicher müde.“
Nach einer kurzen Pause antwortete meine Mutter: „Fritz, lass mich noch ein wenig hier sitzen.“
Leise schlüpfte ich aus meinem Bett und blickte vorsichtig ins Wohnzimmer. Dort saß meine Mutter allein vor dem Christbaum.
Ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht, ganz still und voller Frieden. Im Kerzenschein wirkte sie auf mich wie ein Engel.
Ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht und im Schein der Kerzen wirkte die auf mich wie ein Engel. Der Anblick berührte mich tief. Sie wirkte gedankenverloren, fast versunken im warmen Licht der Kerzen. Ich wollte sie nicht stören und wollte mich gerade wieder zurückziehen, als sie sagte: „Lotte, komm und setz dich zu mir.“
Ein wenig verlegen, weil ich mich ertappt fühlte, ging ich zu ihr und gab ihr einen Kuss. Sie legte ihren Arm um meine Schulter, und wir saßen schweigend nebeneinander, nur begleitet vom leisen Glanz des Baumes.
Nach einer Weile begann sie zu erzählen. Sie sprach von ihrer Kindheit, von ihren Eltern und davon, wie sie damals Weihnachten gefeiert hatten. Alles sei so bescheiden gewesen, sagte sie, und dennoch denke sie so gerne an diese Zeit zurück. „Wir hatten wenig, aber Weihnachten war für mich immer wunderschön.“
Ich stand auf, umarmte sie und spürte tiefe Dankbarkeit. Dieser Moment war vollkommen. Die stille Zeit, nur meine Mutter und ich vor dem Christbaum, prägte mich nachhaltig. Sie machte diesen Weihnachtsabend zu etwas Unvergesslichem.
Bis heute sitze auch ich gerne noch einmal allein vor dem Christbaum, wenn meine Familie zufrieden und glücklich in ihren Betten liegt.
Dieser Moment gehört mir – und meinen Erinnerungen.





