Mit jedem Schritt den ich ging, wurde meine Geschichte geschrieben, mit jedem Schritt schrieb ich eine Seite in mein Lebensbuch. Die ersten Schritte machte ich an der Hand meiner Mutter, sie lehrte mich achtsam zu sein. Hin und wieder stehen zu bleiben und überlegen mit welchen Fuß der nächste Schritt zu setzten ist. Ich weiß, gerne hätte sie mich ein Leben lang an der Hand gehalten, doch es war mein Weg und den musste ich alleine gehen.
Manche Seiten lesen sich schnell, manche sind spannend und einige traurig, doch die meisten lesen sich schön. Über einige Seiten kann man lachen, weinen und andere verführen zum Nachdenken. Doch gibt es auch Seiten, die sind von Tränen durchtränkt und diese sind voller Trauer. Doch all diese Schritte musste ich gehen ein Ausweichen gab es nicht. Einige Schritte waren zu schwer, zu viel, doch es gab auch viele, da dachte ich mir „ich schwebe“. Und einige würde ich nochmal gehen. Manchmal dachte ich mir, ich müsste festere Schuhe haben, um nicht all die Stolpersteine zu spüren.
Und dann wieder ging ich barfuß, um das Leben intensiver zu spüren, um meine Spuren sichtbar zu hinterlassen.
Wie lange sie sichtbar bleiben? Ich weiß es nicht.
Mein Weg wurde vorgegeben und ich muss ihn gehen, es ist mein Weg und ich werde ihn noch weiter gehen. Ich werde noch lachen, staunen und auch noch weinen.
Wie lange er noch sein wird, weiß ich nicht. Doch eines ist sicher, den Steinen werde ich aus dem Weg gehen. Ich habe schon viele Schritte gemacht und auch viel daraus gelernt. Je länger der Weg wird, umso weniger besteige ich hohe Berge. Ich habe gelernt, dass ein Umweg zwar länger, aber weniger anstrengend ist. Meine Schritte sind schon langsamer geworden, ich gehe sie mehr mit bedacht. Doch es gibt noch viele leere Seiten in meinem Buch und diese möchte ich noch zu Ende gehen.
Ich bin dankbar für jeden Menschen, der mit mir viele Schritte ging und noch gehen wird. Wenn ich zurückblicke, gibt es Stellen an denen die Spuren meiner Schritte sehr tief sind, (da trug ich wohl eine schwere Last). Und dann wieder, sind fast keine Spuren zu erkennen, (da war das Leben wohl sehr leicht.) Doch all diese Spuren wurden von meinen Schritten hinterlassen und ein jeder Schritt, war nötig für meinen Lebensweg.
Und wenn der letzte Schritt getan wurde, werden am Ziel abgetragene Schuhe stehen, die ein lange Geschichte zu erzählen haben.
Wann immer du alte Schuhe findest, denke daran, sie könnten dir sehr viel erzählen.