Vor kurzem sagte mein Sohn zu mir: „Mama schau mal, ich zeige dir etwas“ Er schaltete den Computer ein und sagte: „Überlege dir eine Geschichte und nenne mir ein paar Stichworte dazu“, ich überlegte kurz und sagte ihm einige Worte, die er dann in den Computer eingab. Und in wenigen Sekunden war eine wirklich nette Geschichte geschrieben, ich war ehrlich verblüfft, denn mit so etwas hatte ich nicht gerechnet. „Na was sagst du dazu? jetzt brauchst du nicht mehr selbst zu überlegen, ab nun übernimmt diese künstliche Intelligenz das für dich“. Nein, das möchte ich nicht, in meinen Geschichten sind menschliche Gefühle enthalten, Schicksale einzelner Menschen finden sich darinnen. Meine Geschichten wurden teilweise unter Tränen der Trauer, der Freude oder des Glücks geschrieben. Zwischen den Zeilen meiner Geschichten sind viele Botschaften versteckt, es sind Geschichten, die das Leben schreibt.
Schreiben ist etwas wunderbares, es kann eine kranke Seele heilen, man kann in eine Welt versinken, die es im Leben niemals geben wird. Einen Stift zur Hand nehmen und Buchstaben zu Worte formen, Worte zu Sätzen bilden, diese aneinanderreihen und daraus Geschichten formen. In dieser Zeit bin ich versunken in meiner eigenen Welt und mit jedem Satz, den ich auf Papier bringe, tauche ich tiefer ein. Mein Herz wird leichter und so manches Problem oder so manchen Menschen kann ich dann besser verstehen. Den Blickwinkel in eine andere Richtung setzten und ja, manches Mal bin ich doch über das Ergebnis überrascht.
Bei so manchen Geschichten denke ich mir, selten handelt ein Mensch mit Absicht böse, oft ist es unüberlegt und hinterher tut es ihm ja auch leid, was natürlich seine Tat nicht leichter macht.
„Nein“, sag ich zu meinem Sohn, „meine Geschichten werde ich weiterhin selbst schreiben, in jedem Wort, das ich schreibe, steckt eine Botschaft dahinter. Da geht es um mehr als nur um Buchstaben, da geht es um Menschen, die mir ihre Geschichte erzählten und immer, wenn ich diese Geschichten lese, sehe ich diese Person vor mir. Einige dieser Menschen sind ganz erstaunt und sagen dann zu mir, „was, das ist wirklich meine Geschichte, das habe ich wirklich erlebt, wie konnte ich das alles überstehen? In jeder meiner Geschichten steckt ein Leben und es ist immer schön, wenn man sie nach Jahren wieder liest und natürlich sagt der eine oder andere auch, aus heutiger Sicht würde ich es anders machen. Ja und schon sind wir wieder beim Menschen, er handelt aus Gefühlen oder Emotionen, er wurde nicht programmiert und das ist gut so.
Die künstliche Intelligenz ist sicher nicht zu verachten und nicht mehr wegzudenken, wenn es um Berechnungen, Statistiken, Technik, Medizin und noch viel mehr geht.
Jedoch echte Freunde, echtes Glück, echte Tränen und echte Gefühle, kann nur der Mensch empfinden. Denn die künstliche Intelligenz ist nur ein Programm, das von Menschen geschrieben wurde, jedoch ohne Gefühle.
Es ist wie mit der Liebe, auch diese kann man kaufen, jedoch wird sie eine echte Liebe nie ersetzten können.