Die Dämonen der Nacht werden am Tag gefüttert, es ist nicht ein Tag oder eine Woche. Sie werden mit Sorgen, Kummer, Verzweiflung, Ängsten und Endtäuschungen über Monate oder sogar Jahre gefüttert. Sie verhalten sich oft leise und unauffällig, sitzen verborgen in deinem Kopf.
Doch irgendwann, in einer unruhigen Nacht, kriechen sie langsam und unerwartet aus ihrem Versteck.
Du liegst in deinem Bett und wünscht dir einen tiefen Schlaf, doch du spürst, irgendetwas stimmt heute nicht. Du drehst dich von einer Seite auf die andere und hörst das tick tack, tick tack der Uhr. Du weißt genau, das wird heute wieder eine lange unruhige Nacht.
Du weißt genau, sie werden kommen, du spürst sie schon in deinem Kopf, sie fressen sich in deine Gedanken und lassen dich nicht mehr los. All die Sorgen, der Kummer, die Verzweiflung, all diese Dinge, mit denen du sie genährt hast, nehmen heute Nacht von dir Besitz.
Die Dämonen der Nacht gaukeln dir Bilder vor, viel schlimmer, als sie am Tage sind. All diese Dinge spürst du viel intensiverer in dieser Nacht. Es schmerzt die Seele und das Herz verkrampft, sie alles in dir möchten nur Frieden und ihre Ruhe in dieser Nacht. Doch du wirst geplagt von den Dämonen und sie geben keine Ruh. Du nimmst dir vor, morgen ändre ich mein Leben, morgen breche ich aus und mache alles anders. Doch die Dämonen sind noch nicht zufrieden, sie quälen dich noch mehr, sie zeigen dir alles viel schlimmer, als es am Tage noch war. Sie sind kein guter Ratgeber, sie freuen sich über deine Qual, sie schüren deinen Gedanken und geben keine Ruh. Sie sitzen wie Zecken und saugen alle guten Gedanken aus dir heraus.
So vergeht Stunde um Stunde und du weißt genau was du morgen tust, du änderst dein Leben und lässt alles hinter dir. Die Dämonen sind nun zufrieden, sie haben ihr Ziel erreicht, doch bevor sie deine Gedanken verlassen, flüstern sie dir noch in das Ohr.
Wir sind die Dämonen der Nacht, nimm dich vor deinen Gedanken in acht, denn wir kommen wieder, eines Nachts.
Die Nacht ist nun doch gnädig zu dir, sie schenkt dir nun einen erholsamen Schlaf. Am nächsten Morgen wirst du wach, bist gerädert von dieser Nacht, ach, denkst du dir: „Was war das nur für eine Nacht!“
Noch einmal denkst du über all deine Gedanken nach und stellst fest, so schlimm ist es doch nur in der Nacht. Ich muss achtgeben, darf den Dämonen kein Futter geben, wenn ich es mir recht überlege, ist mein Leben doch schön. Es gibt gute und es gibt schlechte Zeiten, das nennt man, Leben!
Das Leben ist kein “ Alice im Wunderland“ das Leben ist eher „Krieg und Frieden“.
Nein, sagst du zu dir, es ist nicht alles so schwarz wie in der Nacht, noch ist das Gute dem Bösen überlegen. Ich stell mich dem Leben, denn es ist schön, ich muss nur meine Augen öffnen und die Realität sehn. Am Tag ist alles viel heller und nicht mehr so schlimm. Ich will dankbar sein, für all das schöne in meinem Leben, mich daran erinnern, wie vergänglich das Leben doch ist.
Dämonen der Nacht, ich weiß ihr kommt wieder. Ihr gaukelt mir wieder alles viel schlimmer vor und raubt mir meinen Schlaf. Doch es kommt wieder ein neuer Tag und ihr verliert dann eure Macht.