Herbstgedanken

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Der Herbst in der Natur – und im Leben

Manche sehen im Herbst das leise Ende – des Jahres, vielleicht auch des Lebens. Die Tage werden kürzer, die Luft klarer, und das Licht trägt einen goldenen Schleier, der Vergänglichkeit und Schönheit zugleich in sich trägt.

Doch wer mit offenen Augen durch die Natur geht, wer innehält und das Rascheln der Blätter hört, der spürt: Der Herbst ist kein Abschied, sondern eine Einladung. Eine Zeit, in der das, was über Monate gewachsen, gepflegt und geliebt wurde, sichtbar wird. Die Ernte des Jahres – und die Ernte des Lebens.

Im Herbst zeigt sich, was Bestand hat. Die Wärme eines gestrickten Pullovers, das Lächeln eines vertrauten Gesichts, die Erinnerungen, die wie reife Früchte in uns ruhen. Es ist die Zeit, in der wir nicht mehr alles neu erschaffen müssen, sondern genießen dürfen, was da ist. Was wir selbst erschaffen haben. Was uns geblieben ist.

Auch der Herbst des Lebens trägt Farben – nicht grell, sondern tief. Nicht laut, sondern voller Bedeutung. Und ja, er hält noch viele schöne Momente bereit. Vielleicht sogar die kostbarsten.

Ich für mich – ich werde jeden Herbstmorgen mit Dankbarkeit begrüßen. Mit einem Lächeln, das weiß, wie vergänglich alles ist, und gerade deshalb jeden Tag als Geschenk sieht. Ich werde die Wärme suchen, wo sie sich zeigt, und die Schönheit feiern, solange sie bleibt.

Denn auch der Herbst geht irgendwann zu Ende. Aber nicht heute. Noch nicht jetzt.

 

 

Ein Herbsttag wie jeder andere – und doch ganz anders.

Ach, denke ich mir, was ist das heute nur für ein trüber Herbsttag. Missmutig ziehe ich meine Stiefel an und mache mich auf den Weg in den Park.

Meine Stimmung ist gedrückt, meine Gedanken schwer. Doch kaum gehe ich ein paar Schritte, beginnt mein Herz zu hüpfen und meine Seele wird leicht.

Die Blätter tanzen lustig von den Bäumen und breiten sich wie ein bunter Teppich vor mir aus. Sie erstrahlen in den schönsten Farben, als hätten sie sich für ihren letzten Tanz besonders schön gemacht. Ein Eichhörnchen sammelt emsig Nüsse, um im Winter davon zu naschen. Die Luft ist klar, frisch und rein, und plötzlich ist mein Kopf frei von trüben Gedanken. Auch wenn der Herbst trübe und graue Tage bringt, und die Tage kürzer werden, heißt es noch lange nicht, dass der Herbst nur voller Trauer ist. Doch der Herbst ist nicht nur ein Ende – er ist auch ein Anfang. Eine Einladung, innezuhalten, zu reflektieren und neu zu beginnen.

Ich will ihn lieben, diesen Herbst – mit all seinen Farben, mit seinen stillen Momenten und auch mit seinen grauen Tagen. Denn es liegt an mir, was ich daraus mache.

 

Herbst ist,

wenn bunte Blätter zu Boden tanzen und unsere Wege mit bunten Teppichen auslegen.
Wenn Kastanien am Boden zerplatzen und die Kinder hübsche Sachen daraus basteln.
Wenn Eichhörnchen wichtig für den Winter Nüsse sammeln. Wenn sich das Brennholz verheißungsvoll vor der Hütte türmt.
Und die warmen Pullover aus ihrem Sommerschlaf erwachen, um sich an unsere Körper zu schmiegen.
Wenn die Kürbissuppe einladend am Tische wartet und am Morgen geheimnisvolle Nebelschwaden den Tag begrüßen.
Dann, ja dann, dann hat der Herbst Einzug gehalten.

 

 

 

Der Oktober klopft mit kalten Händen an die Tür. Im Gebäck hat er noch einige Sonnenstrahlen, jedoch Nebel, Sturm und Regen hat er auch dabei.
Also: Mützen raus, Jacken zu, die warmen Sachen kommen wieder aus dem Schrank. Und ja, schöne Tage wird es noch geben. Mit Sonne auf der Haut und Farben, die den Abschied vom Sommer leichter machen.

 

 

 

 

 

Wenn die letzten Sonnenstrahlen den Herbst in seinen schönsten Farben verzaubern, ist die Zeit gekommen zu pflanzen.
Nicht nur Blumenzwiebeln, die im nächsten Jahr in voller Pracht dein Herz erfreuen werden.
Auch das, was du jetzt in deiner Fantasie säst – geheime Wünsche, Sehnsüchte und schöne Gedanken – wird dich im kommenden Frühling verführen: mit Erinnerungen, die du längst vergessen glaubtest.
Doch vergiss nicht, jeder Garten birgt auch ein kleines Risiko.

 

 

 

 

„Wer das Kind in sich lebendig hält, spürt jedes Jahr aufs Neue das leise Glück – wenn er die ersten Kastanien in den Händen hält – trotz der Jahresringe des Lebens.

 

 

 

 

 

Farbzauber im Wind

Wenn die bunten Blätter im Wind von den Bäumen tanzen. Kastanien und Nüsse auf die Straßen platzen. Die Reifen Äpfel von den Bäumen leuchten, ja dann hat der Herbst seinen Pinsel angesetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über die Autorin
Bild von Liselotte

Liselotte

Seit vielen Jahren schreibe ich leidenschaftlich gerne und halte meine Gedanken, inspiriert durch Schicksale, Lebensveränderungen oder Erlebnisse auf Papier fest. Manchmal lustig, manchmal traurig, aber immer ein wenig zum Nachdenken.
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Seit vielen Jahren schreibe ich leidenschaftlich gerne und halte meine Gedanken, inspiriert durch Schicksale, Lebensveränderungen oder Erlebnisse auf Papier fest.

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Eure Liselotte